Skip to main content
  • Bayer Group
Home
  • Artikelübersicht
  • Downloads
  • Kontakt
Bayer Cross Logo
Depressiv bedingte Schlafstörungen
  1. Artikelübersicht
  2. Fakten
  3. Depressiv bedingte Schlafstörungen

Depressiv bedingte Schlafstörungen: Wirkstoffe im Vergleich

Schlafstörungen sind ein Kardinalsymptom der Depression und lösen oft einen Teufelskreis aus Müdigkeit, längeren Bettzeiten und gestörten Schlaf-Wach-Rhythmen aus. Das sind Ihre Therapieoptionen.
Lesedauer: 2 Minuten

So äußern sich Schlafstörungen bei Depressionen

Schlafstörungen treten bei bis zu 90 % der Depressions-Patienten auf und äußern sich meist durch 

  • frühmorgendliches Erwachen,
  • Morgentief mit Fatigue und innerer Anspannung bis zum Nachmittag,
  • Insomnie und
  • Tagesmüdigkeit.1

Auch die Schlafarchitektur verändert sich: Chronischer Stress und Folgestörungen wie Depressionen führen zu einer erhöhten Aktivität der Hypothalamus-Hypophysen-Nebennierenrinden (HPA)–Achse und damit zu einem Anstieg der Kortisolausschüttung – entgegen des normalen Tagesgangs auch oft in der ersten Nachthälfte. Dies geht dann mit einer verkürzten REM-Schlaflatenz, einer erhöhten REM-Schlafdichte, verminderten Tiefschlafanteilen und einer gestörten Schlafkontinuität einher.1 Ziel der medikamentösen Akuttherapie der Depression sollte neben dem Erreichen einer Remission auch sein, den Leidensdruck des Patienten zu lindern und Symptome der gegenwärtigen Episode zu behandeln.2


Welches Antidepressivum bei schlaflosen Nächten?

Grundsätzlich gilt: Mit einsetzender Wirkung eines Antidepressivums normalisiert sich mittelfristig auch der Schlaf. Dennoch haben verschiedene Wirkstoffe v. a. initial sehr unterschiedliche Wirkungen auf den Schlaf – sie können schlafanstoßend, sedierend, aber auch schlafstörend wirken (Tabelle 1).1


Tab. 1: Wirkung verschiedener Antidepressiva auf den Schlaf (modifiziert nach [1])

Tabelle

Hypericum als schlafförderndes Antidepressivum? 

Johanniskraut ist nicht unbedingt als „klassisches“ schlafförderndes Antidepressivum bekannt. Doch eine Reanalyse gepoolter Daten zweier Placebo-kontrollierter Studien zu Laif®900 zeigte, dass sich der Schlaf der Studienteilnehmer parallel zur Reduktion des HAMD-17-Gesamtwerts verbesserte. Dafür wurde eine sog. Faktorenanalyse durchgeführt. Diese hat das Ziel, gebündelte Parameter, wie in diesem Fall den HAMD-17-Score, auf wenige zentrale Faktoren zu reduzieren. Dass die verbesserte Schlafsymptomatik nicht im Nachgang zur Verbesserung der depressiven Symptomatik auftrat, spricht gegen die Vermutung eines sekundären Effekts im Rahmen der allgemeinen Besserung der Depression.3

Sollten Sie hochdosierten Johanniskraut-Extrakt verordnen, denken Sie daran: 

Laif®900 ist zur Behandlung von leichten bis mittelschweren depressiven Episoden bei Erwachsenen ab 18 Jahren GKV-erstattungsfähig!

Raus aus den Federn: Restriktion der Bettzeit kann Stimmung bessern

Depressions-Patienten sind häufig von einer chronisch erhöhten Wachheit betroffen und kommen nur schwer zur Ruhe. Sie steuern gegen, indem sie sich zurückziehen und Reize von außen meiden. Zudem neigen sie dazu, früher ins Bett zu gehen, länger liegen zu bleiben und sich auch tagsüber hinzulegen. Dieses Verhalten ist oft der Beginn eines Teufelskreises.4 Denn die erhöhte Wachheit wird durch Schlaf eher befeuert, während eine Erhöhung des Schlafdrucks mittels Schlafdeprivation dem eher entgegenwirkt.5

In einer Studie mit 22 Patienten mit mittelschwerer Depression wurden über einen Zeitraum von durchschnittlich 174 Tagen Daten zu ihren Bett- und Schlafzeiten sowie depressiven Symptomen gesammelt. Es zeigte sich, dass bei der Hälfte der Patienten eine längere Bett- oder Schlafenszeit mit einer Verschlechterung der depressiven Symptome einherging.5 Erkennen Betroffene einen solchen Zusammenhang bei sich selbst, können daraus ganz individuelle Therapieempfehlungen abgeleitet werden. Dafür sollten sie sich täglich notieren, wie lange sie im Bett lagen und wie die Stimmung am nächsten Tag war.4

Quellen:

  1. Mikoteit T, Holsboer-Trachsler E. Beeinflussung des Schlaf-Wach-Rhythmus durch Antidepressiva. Psychiatrie & Neurologie 2013;5.

  2. S3-Leitlinie und Nationale VersorgungsLeitlinie Unipolare Depression, Langfassung, 2. Auflage, November 2015, Version 5; www.leitlinien.de/nvl/depression.

  3. Volz HP et al. Wirksamkeit des Johanniskrautextrakts STW3-VI. Eine Reanalyse gepoolter Daten zweier Placebo-kontrollierter Studien. Psychopharmakotherapie 2018;25:170-6.

  4. Deutsche Depressionshilfe. Studie: Schlaf und längere Bettzeit können depressive Symptome verschlechtern. Pressemitteilung vom 09. Oktober 2020.

  5. Lorenz N et al. Temporal Associations of Daily Changes in Sleep and Depression Core Symptoms in Patients Suffering From Major Depressive Disorder: Idiographic Time-Series Analysis. JMIR Ment Health 2020; 7(4):e17071. 

Bildquelle: ©gettyimages/ BUKET TOPAL

Das könnte Sie auch
interessieren

Faktencheck: Johanniskraut - Pillen

Faktencheck: Johanniskraut ist nicht gleich Johanniskraut

Die Wirkung von verschreibungspflichtigen Johanniskrautprodukten bei leichten bis mittelschweren Depressionen ist wissenschaftlich umfangreich untersucht und bei ausreichender Dosierung belegt. Dies gilt jedoch nicht zwangsläufig für freiverkäufliche Präparate. Ein Test aus 2018 offenbart: Schwachstellen bei den Drogeriepräparaten zeigen sich vor allem bei Wirkstoffgehalt und der belegten Wirksamkeit. Für eine erfolgreiche Therapie spielt die Menge an dem in jeder Tablette enthaltenem Johanniskraut-Trockenextrakt eine entscheidende Rolle.
 

MEHR LESEN
Zahlen und Fakten Teaser

Die Depression: Zahlen, Daten & Fakten

Ein Blick ins Wartezimmer eines Hausarztes zeigt: Jeder Fünfte erkrankt im Laufe seines Lebens an einer Depression. Zukünftig wird es immer mehr Menschen treffen. Zeit für einen Faktencheck: Sind Frauen stärker von Depressionen betroffen? Was sind die von Patienten hauptsächlich genannten Symptome? Wo liegen die Herausforderungen im Arztalltag? Wie verhält es sich mit der Verordnung von pflanzlichen Antidepressiva? Hier geht es zu den Zahlen und Hintergründen.

MEHR LESEN
Teaserbild: Krankheit mit vielen Fragen - Eierkartons

Depression: Eine Krankheit mit vielen Fragen

Jeder 10. Patient in einer Hausarztpraxis leidet unter einer behandlungsbedürftigen Depression. Weil Patienten allerdings eher aufgrund körperlicher Symptome vorstellig werden, bleibt die zugrundeliegende Depression oft unerkannt. Die Herausforderung im Praxisalltag: mögliche psychische Ursachen organischer Beschwerden aufzudecken. Mit diesen praktischen Tipps gelingt es Ihnen, leichte bis mittelschwere depressive Episoden schnell zu erkennen und leitlinienkonform zu behandeln.

MEHR LESEN

KONTAKTFORMULAR

PFLICHTTEXT

Laif 900 Logo

Copyright 2021 Bayer Vital GmbH

  • Kontakt
  • Nutzungsbedingungen
  • Bayer Consumer Health
  • Bayer Global
  • Datenschutz
  • Cookie-Einstellungen
  • Impressum

Laif® 900. Wirkstoff: Johanniskraut-Trockenextrakt. Zusammensetzung: 1 Filmtablette enthält Johanniskraut-Trockenextrakt (3-6:1) 900 mg (Auszugsmittel: Ethanol 80 % (V/V)). Sonstige Bestandteile: Croscarmellose-Natrium, hochdisperses Siliciumdioxid, Hyprolose (Substitutionsgrad: 3,4-4,1), Hypromellose, Macrogol 4000, Magnesiumstearat (Ph.Eur.) [pflanzlich], mikrokristalline Cellulose, mittelkettige Triglyceride, Riboflavin, Stearinsäure, Talkum, Titandioxid, vorverkleisterte Stärke (Mais). Anwendungsgebiet: Pflanzliches Arzneimittel zur Behandlung von leichten bis mittelschweren depressiven Episoden (gemäß ICD-10). Gegenanzeigen: Allergie gegen Johanniskraut oder einen der sonstigen Bestandteile. Wenn Sie an Erkrankungen leiden oder sich einer Behandlung unterziehen, die eine Überempfindlichkeit der Haut gegenüber Licht zur Folge haben (z. B. Hautporphyrie, PUVA). Gleichzeitige Einnahme von Arzneimitteln mit einem der folgenden Wirkstoffe bzw. einen Wirkstoff aus einer der folgenden Stoffgruppen: Immunsuppressiva: Ciclosporin, Tacrolimus zur innerlichen Anwendung, Sirolimus; Arzneimittel zur Behandlung von HIV-Infektionen oder AIDS: Indinavir, Amprenavir, Fosamprenavir oder andere Proteasehemmer, Nevirapin; Zytostatika: Imatinib, Irinotecan. Hinweis: Bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nicht anwenden, da für diese Patientengruppe keine ausreichenden Untersuchungen vorliegen. Anwendung in der Schwangerschaft und Stillzeit nicht empfohlen. Nebenwirkungen: Allergische Hautreaktionen; Magen-Darm-Beschwerden; Müdigkeit oder Unruhe. Vor allem bei hellhäutigen Personen: durch erhöhte Empfindlichkeit der Haut gegenüber intensiver UV-Bestrahlung (lange Sonnenbäder, Höhensonne, Solarium): Missempfindungen (Kribbeln, Schmerz- und Kälteempfindlichkeit, Brennen) und Rötung der bestrahlten Hautareale (Photosensibilisierung). Die Häufigkeit ist nicht bekannt. Unter Umständen kann sich der Urin intensiver gelb färben. Dies ist auf den natürlichen Farbstoff Riboflavin (Vitamin B2) der Tablettenhülle zurückzuführen und somit unbedenklich. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln: Siehe Fachinformation. Verschreibungspflichtig. Zulassungsnummer: 52912.00.00. Stand der Information: 09/2020. Bayer Vital GmbH, Kaiser-Wilhelm-Allee 70, 51373 Leverkusen, Deutschland.