Skip to main content
  • Bayer Group
Home
  • Artikelübersicht
  • Downloads
  • Kontakt
Bayer Cross Logo
johanniskrautextrakt pathomechanismen depression
  1. Artikelübersicht
  2. Wirkmechanismus
  3. Johanniskrautextrakt Pathomechanismen

So greift Johanniskrautextrakt in die 3 wesentlichen Pathomechanismen der Depression ein

„Wie es wirkt ist bislang unklar.“, „Vermutlich beruht die Wirkung auf...“: Solche und ähnliche Formulierungen begegnen einem immer wieder, wenn es um die Wirkweise von Johanniskraut geht. Dabei sind die zentralen Mechanismen sehr wohl erforscht. Ein aktueller Review zeigt, wie der Pflanzenextrakt ganz wesentlich in die Pathologie einer Depression eingreifen kann.1
Lesedauer: 1,5 Minuten

Für die Depression sind 3 zentrale Mechanismen bekannt, die Teil der Pathophysiologie sind. Diese bilden sowohl für synthetische Antidepressiva als auch für Johanniskrautextrakte entscheidende Angriffspunkte. Folgende biochemischen Vorgänge sind untersucht und werden von Johanniskrautextrakt positiv beeinflusst.1

1. Neurotransmittermangel wird entgegengewirkt

Bei Depressionen besteht, laut der „Monoamin-Hypothese“ ein Mangel an Noradrenalin, Serotonin und z.T. auch Dopamin im Gehirn. Dieser führt zu einer verminderten Reizweiterleitung an den Neuronen. Ebenso kann die Dichte oder die Sensitivität postsynaptischer Rezeptoren verändert sein und damit zu einer Störung der Reizübertragung führen.1

abb1

Johanniskrautextrakt wirkt, ähnlich wie Re-Uptake-Inhibitoren, präsynaptisch und führt durch die Wiederaufnahmehemmung der Neurotransmitter zu deren längerem Verbleib im synaptischen Spalt.1 Es interagiert als einziges Antidepressivum mit allen 3 Neurotransmittern, greift aber geringfügiger in deren System ein als ein selektiver Wiederaufnahmehemmer, was zu einem günstigen Nebenwirkungsprofil führt.2 Hochdosierter Johanniskrautextrakt kann außerdem dafür sorgen, dass postsynaptische β-adrenerge Rezeptoren herunterreguliert werden, d. h. es wird sowohl ihre Dichte an der Membranoberfläche als auch ihre Empfindlichkeit und damit ihre Bindungsfähigkeit reduziert (ß-Downregulation). Langfristig kann dies sogar zu einer insgesamt geringeren Rezeptordichte führen.2, 3

2. Dauerstress für die Neurone wird reduziert

Stress aktiviert die HPA- Achse (Hypothalamus-Hypophysen- Nebennierenrinde Achse) und führt zur Freisetzung von CRH (Corticotropin-Releasing-Hormone) im Hypothalamus mit folgender Ausschüttung der Stresshormone ACTH und Kortisol. Bei einer Depression ist die Feedbackreaktion über den Hippocampus, die normalerweise dafür sorgen würde, dass die weitere Stresshormonausschüttung gestoppt wird, stark vermindert. Es wird weiter Kortisol freigesetzt und die Stressreaktion persistiert.1

abb3

Johanniskrautextrakt (STW3-VI) reduzierte den Spiegel der Stresshormone ACTH und Kortisol in einem Tiermodell für chronischen Stress. Außerdem wurde in in-vitro Studien eine reduzierte Expression des FKBP5-Gens nach Inkubation mit Johanniskrautextrakt bzw. einzelnen Inhaltsstoffen beobachtet. Dieses Gen wird normalerweise durch Kortisol zu einer vermehrten Expression angeregt und senkt die Empfindlichkeit der Glukokortikoidrezeptoren. Diesem Weg scheinen die Inhaltsstoffe im Johanniskrautextrakt entgegenzuwirken.1

3. Entzündliche und neurodegenerative Prozesse können beeinflusst werden

Die übersteigerte Stressantwort kann zu erhöhten entzündlichen Vorgängen im Körper führen, wobei es zu vermehrter Bildung von Entzündungsmarkern und proinflammatorischen Zytokinen wie TNF-α und IL-6 sowie reaktiven Sauerstoffverbindungen (ROS) kommt. Letztere können zu oxidativem Stress führen, der wiederum Zellschäden bewirken kann.

abb2

In Tierstudien und in-vitro Untersuchungen senkte Johanniskrautextrakt STW3-VI die durch Stressoren erhöhten Werte von TNF-α und IL-6 wodurch zytotoxische und inflammatorische Stressschäden vermieden werden können. Außerdem bewirkte es an hippocampalen Neuronen eine gesteigerte Neuritenbildung und eine erhöhte Aktivität von Mikrogliazellen. Letzteres weist auf eine Verbesserung der Zellreparatur und positive Effekte auf die Neuroplastizität hin.

Für mehr Details zum aktuellen Forschungsstand können Sie hier den Review (Nervenheilkunde, 2020) kostenfrei herunterladen.

Review jetzt downloaden


Die folgende Abbildung bietet einen Überblick über die 3 zentralen Pathomechanismen bei Depression und die jeweiligen Ansatzpunkte von Johanniskraut.

Pathomechanismen

Abb. 1: Pathomechanismen bei Depression und Wirkansätze von Johanniskrautextrakt (Laif® 900)

Quellen:

  1. Dillenburger B et al. Aktueller Forschungsstand zum pflanzlichen Antidepressivum Johanniskrautextrakt. Aktueller Forschungsstand Nervenheilkunde 2020; 39:565-571.

  2. Jakobs D, et al. Downregulation of β1 -adrenergic receptors in rat C6 glioblastoma cells by hyperforin and hyperoside from St John’s wort. J Pharm Pharmacol 2013; 65(6):907-15.

  3. Prenner L, et al. Biochemistry 2007, 46, 5106-5113

Bildquelle: ©istockphoto.com/ koto-feja; LordRunar

Das könnte Sie auch
interessieren

Faktencheck: Johanniskraut - Pillen

Faktencheck: Johanniskraut ist nicht gleich Johanniskraut

Die Wirkung von verschreibungspflichtigen Johanniskrautprodukten bei leichten bis mittelschweren Depressionen ist wissenschaftlich umfangreich untersucht und bei ausreichender Dosierung belegt. Dies gilt jedoch nicht zwangsläufig für freiverkäufliche Präparate. Ein Test aus 2018 offenbart: Schwachstellen bei den Drogeriepräparaten zeigen sich vor allem bei Wirkstoffgehalt und der belegten Wirksamkeit. Für eine erfolgreiche Therapie spielt die Menge an dem in jeder Tablette enthaltenem Johanniskraut-Trockenextrakt eine entscheidende Rolle.
 

MEHR LESEN
Zahlen und Fakten Teaser

Die Depression: Zahlen, Daten & Fakten

Ein Blick ins Wartezimmer eines Hausarztes zeigt: Jeder Fünfte erkrankt im Laufe seines Lebens an einer Depression. Zukünftig wird es immer mehr Menschen treffen. Zeit für einen Faktencheck: Sind Frauen stärker von Depressionen betroffen? Was sind die von Patienten hauptsächlich genannten Symptome? Wo liegen die Herausforderungen im Arztalltag? Wie verhält es sich mit der Verordnung von pflanzlichen Antidepressiva? Hier geht es zu den Zahlen und Hintergründen.

MEHR LESEN
Teaserbild: Krankheit mit vielen Fragen - Eierkartons

Depression: Eine Krankheit mit vielen Fragen

Jeder 10. Patient in einer Hausarztpraxis leidet unter einer behandlungsbedürftigen Depression. Weil Patienten allerdings eher aufgrund körperlicher Symptome vorstellig werden, bleibt die zugrundeliegende Depression oft unerkannt. Die Herausforderung im Praxisalltag: mögliche psychische Ursachen organischer Beschwerden aufzudecken. Mit diesen praktischen Tipps gelingt es Ihnen, leichte bis mittelschwere depressive Episoden schnell zu erkennen und leitlinienkonform zu behandeln.

MEHR LESEN

KONTAKTFORMULAR

PFLICHTTEXT

Laif 900 Logo

Copyright 2021 Bayer Vital GmbH

  • Kontakt
  • Nutzungsbedingungen
  • Bayer Consumer Health
  • Bayer Global
  • Datenschutz
  • Cookie-Einstellungen
  • Impressum

Laif® 900. Wirkstoff: Johanniskraut-Trockenextrakt. Zusammensetzung: 1 Filmtablette enthält Johanniskraut-Trockenextrakt (3-6:1) 900 mg (Auszugsmittel: Ethanol 80 % (V/V)). Sonstige Bestandteile: Croscarmellose-Natrium, hochdisperses Siliciumdioxid, Hyprolose (Substitutionsgrad: 3,4-4,1), Hypromellose, Macrogol 4000, Magnesiumstearat (Ph.Eur.) [pflanzlich], mikrokristalline Cellulose, mittelkettige Triglyceride, Riboflavin, Stearinsäure, Talkum, Titandioxid, vorverkleisterte Stärke (Mais). Anwendungsgebiet: Pflanzliches Arzneimittel zur Behandlung von leichten bis mittelschweren depressiven Episoden (gemäß ICD-10). Gegenanzeigen: Allergie gegen Johanniskraut oder einen der sonstigen Bestandteile. Wenn Sie an Erkrankungen leiden oder sich einer Behandlung unterziehen, die eine Überempfindlichkeit der Haut gegenüber Licht zur Folge haben (z. B. Hautporphyrie, PUVA). Gleichzeitige Einnahme von Arzneimitteln mit einem der folgenden Wirkstoffe bzw. einen Wirkstoff aus einer der folgenden Stoffgruppen: Immunsuppressiva: Ciclosporin, Tacrolimus zur innerlichen Anwendung, Sirolimus; Arzneimittel zur Behandlung von HIV-Infektionen oder AIDS: Indinavir, Amprenavir, Fosamprenavir oder andere Proteasehemmer, Nevirapin; Zytostatika: Imatinib, Irinotecan. Hinweis: Bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nicht anwenden, da für diese Patientengruppe keine ausreichenden Untersuchungen vorliegen. Anwendung in der Schwangerschaft und Stillzeit nicht empfohlen. Nebenwirkungen: Allergische Hautreaktionen; Magen-Darm-Beschwerden; Müdigkeit oder Unruhe. Vor allem bei hellhäutigen Personen: durch erhöhte Empfindlichkeit der Haut gegenüber intensiver UV-Bestrahlung (lange Sonnenbäder, Höhensonne, Solarium): Missempfindungen (Kribbeln, Schmerz- und Kälteempfindlichkeit, Brennen) und Rötung der bestrahlten Hautareale (Photosensibilisierung). Die Häufigkeit ist nicht bekannt. Unter Umständen kann sich der Urin intensiver gelb färben. Dies ist auf den natürlichen Farbstoff Riboflavin (Vitamin B2) der Tablettenhülle zurückzuführen und somit unbedenklich. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln: Siehe Fachinformation. Verschreibungspflichtig. Zulassungsnummer: 52912.00.00. Stand der Information: 09/2020. Bayer Vital GmbH, Kaiser-Wilhelm-Allee 70, 51373 Leverkusen, Deutschland.