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  3. Johanniskraut: breiter Ansatz – spezifisches Wirkprinzip

Johanniskraut:
breiter Ansatz –
spezifisches Wirkprinzip  

Für die Therapie leichter und mittelschwerer depressiver Erkrankungen steht heute eine Fülle von Präparaten zur Verfügung. Unter den modernen Antidepressiva hemmt jedoch nur Johanniskraut die Wiederaufnahme aller drei essenziellen Botenstoffe. Zusätzlich konnte mit einer für den Chemie-Nobelpreis prämierten Methode an lebenden Nervenzellen ein sehr spezifisches und bedeutsames Wirkprinzip gezeigt werden.
Lesedauer ca. 2 Minuten

Emotionale Regulierung: breiter Ansatz

Der qualitative hochwertige Hypericum-Extrakt STW3-VI (Laif®900) weist eine große Breite experimentell belegter pharmakodynamischer Wirkungen auf, die seinen antidepressiven Effekt erklären.1 Zum einen beeinflusst er das noradrenerge und das serotonerge System durch die Hemmung der Wiederaufnahme, gleichzeitig erhöht er auch die für Energie und Lebensmut stehende dopaminerge Aktivität. Der Extrakt interagiert also mit allen drei für die emotionale Regulierung essenziellen Neurotransmittersystemen.1

Im Vergleich mit synthetischen monoaminergen Antidepressiva greift Johanniskraut aufgrund der verschiedenen, sich ergänzenden Wirkkomponenten weniger stark in die einzelnen Mechanismen ein1 – und zeichnet sich damit auch durch ein Nebenwirkungsprofil auf Placebo-Niveau aus.2

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Abbildung 1: Zusammenspiel der für die emotionale Regulierung essentiellen Neurotransmitter. Modifiziert nach Reinbold H, et al.1

 

Spezifisches Wirkprinzip

Untersuchungen an lebenden Nervenzellen haben ein weiteres, besonderes Wirkprinzip von hochdosiertem Johanniskraut-Extrakt gezeigt3 : Die wirksamkeitsmitbestimmenden Inhaltsstoffe Hyperforin und Hyperosid greifen direkt an der Postsynapse an und führen dort zu einer effektiven Downregulation des ß1-adrenergen Rezeptors, ohne dass es einer präsynaptischen Reizung und der anschließenden Wiederaufnahmehemmung von zuvor freigesetzten Signalmolekülen bedarf.3

„Für uns war das schon eine kleine Sensation, dass die Johanniskrautinhaltsstoffe diese präsynaptischen Mechanismen nicht benötigen, um eine Rezeptor-Downregulation zu vermitteln.“
Prof. Dr. H. Häberlein, Universität Bonn

Details zu Untersuchungen dieses regulatorischen Prozesses mittels der mit dem Chemie-Nobelpreis prämierten superauflösenden Fluoreszenzmikroskopie lesen Sie in der nachfolgenden Aufklappbox.

    Regulatorischer Prozess auf zellulärer Ebene sichtbar

    Durch Untersuchungen an C6-Glioblastomazellen (einem anerkannten Zellmodell für postsynaptische Effekte) gelang es erstmals, mittels Fluoreszenz-Korrelationsspektroskopie und Fluoreszenz-Mikroskopie, den regulatorischen Prozess von Johanniskraut-Extrakt auf zellulärer Ebene sichtbar zu machen.3

    Untersuchungsaufbau: Nachdem der in der Biomembran positionierte Rezeptor mit einem grün fluoreszierenden Protein markiert worden war, wurden die lebenden Zellen sowohl mit Hyperforin als auch mit Hyperosid inkubiert. Zunächst ohne einen Reiz zu setzen.3 Nach mehrtägiger Gabe war die grüne Farbe von der Biomembran in das Zellinnere gewandert – ein deutlicher Indikator dafür, dass der Rezeptor internalisiert und damit die adrenerge Ansprechbarkeit der Zelle reduziert war.3

    Durch diesen Prozess kommt es zu einer effektiven Absenkung der bei depressiven Patienten zum Teil stark erhöhten Rezeptorendichte auf ein für gesunde Menschen entsprechendes Normalniveau.3 Dieser Mechanismus der Downregulation ohne präsynaptischen Stimulus war zuvor für Johanniskraut unbekannt und ergänzt die bereits etablierten Wirkweisen in einem wichtigen Punkt.

    Voraussetzung für dieses komplexe Zusammenspiel ist eine dem heutigen Standard entsprechende hohe Dosierung des Johanniskraut-Trockenextrakts. Damit wird sichergestellt, dass die für die Rezeptor-Downregulation erforderlichen Informationen in ausreichendem Maße in die Zelle gelangt.

    Kommen Sie dem komplexen Wirkmechanismus von hochdosiertem Johanniskraut-Extrakt auf die Spur! Den Film dazu sehen Sie hier:

    Quellen:

    1. Reinbold H, et al. Antidepressiva, Pharmakologische und klinische Aspekte. PsychoGen Verlag 2015.
    2. Gastpar M, et al. Comparative efficacy and Safety of a Once-Daily Dosage of Hypericum Extract STW3-IV and Citalopram in Patients with moderate Depression: A Double-Blind, Randomised, Multicentre, Placebo-Controlled Study. Pharmacopsychiatry 2006; 39: 66-75.
    3. Jakobs D, et al. Downregulation of β1 -adrenergic receptors in rat C6 glioblastoma cells by hyperforin and hyperoside from St John's wort. J Pharm Pharmacol 2013 Jun; 65(6):907-15.

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    Laif® 900. Wirkstoff: Johanniskraut-Trockenextrakt. Zusammensetzung: 1 Filmtablette enthält Johanniskraut-Trockenextrakt (3-6:1) 900 mg (Auszugsmittel: Ethanol 80 % (V/V)). Sonstige Bestandteile: Croscarmellose-Natrium, hochdisperses Siliciumdioxid, Hyprolose (Substitutionsgrad: 3,4-4,1), Hypromellose, Macrogol 4000, Magnesiumstearat (Ph.Eur.) [pflanzlich], mikrokristalline Cellulose, mittelkettige Triglyceride, Riboflavin, Stearinsäure, Talkum, Titandioxid, vorverkleisterte Stärke (Mais). Anwendungsgebiet: Pflanzliches Arzneimittel zur Behandlung von leichten bis mittelschweren depressiven Episoden (gemäß ICD-10). Gegenanzeigen: Allergie gegen Johanniskraut oder einen der sonstigen Bestandteile. Wenn Sie an Erkrankungen leiden oder sich einer Behandlung unterziehen, die eine Überempfindlichkeit der Haut gegenüber Licht zur Folge haben (z. B. Hautporphyrie, PUVA). Gleichzeitige Einnahme von Arzneimitteln mit einem der folgenden Wirkstoffe bzw. einen Wirkstoff aus einer der folgenden Stoffgruppen: Immunsuppressiva: Ciclosporin, Tacrolimus zur innerlichen Anwendung, Sirolimus; Arzneimittel zur Behandlung von HIV-Infektionen oder AIDS: Indinavir, Amprenavir, Fosamprenavir oder andere Proteasehemmer, Nevirapin; Zytostatika: Imatinib, Irinotecan. Hinweis: Bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nicht anwenden, da für diese Patientengruppe keine ausreichenden Untersuchungen vorliegen. Anwendung in der Schwangerschaft und Stillzeit nicht empfohlen. Nebenwirkungen: Allergische Hautreaktionen; Magen-Darm-Beschwerden; Müdigkeit oder Unruhe. Vor allem bei hellhäutigen Personen: durch erhöhte Empfindlichkeit der Haut gegenüber intensiver UV-Bestrahlung (lange Sonnenbäder, Höhensonne, Solarium): Missempfindungen (Kribbeln, Schmerz- und Kälteempfindlichkeit, Brennen) und Rötung der bestrahlten Hautareale (Photosensibilisierung). Die Häufigkeit ist nicht bekannt. Unter Umständen kann sich der Urin intensiver gelb färben. Dies ist auf den natürlichen Farbstoff Riboflavin (Vitamin B2) der Tablettenhülle zurückzuführen und somit unbedenklich. Wechselwirkungen mit anderen Mitteln: Siehe Fachinformation. Verschreibungspflichtig. Zulassungsnummer: 52912.00.00. Stand der Information: 09/2020. Bayer Vital GmbH, Kaiser-Wilhelm-Allee 70, 51373 Leverkusen, Deutschland.