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Sexuelle Funktionsstörung: Warnhinweispflicht für SSRIs und SNRIs

Eine sexuelle Dysfunktion tritt unter der Behandlung mit Antidepressiva sehr häufig auf und kann auch nach Absetzen der Medikation fortbestehen. Da dies Auswirkungen sowohl für das Wohlbefinden, die Compliance und letztendlich auch für die Prognose des Patienten haben kann, hat die EMA (European Medicines Agency) nun eine entsprechende Warnhinweispflicht für die Therapie mit SSRIs und SNRIs angeordnet.
Lesedauer ca. 2 Minuten

Langanhaltende Nebenwirkung

Selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) und Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SNRI), sind die am häufigsten verordneten Arzneistoffe zur Behandlung depressiver Störungen.1 Im Vergleich zu den älteren Antidepressiva weisen diese ein günstigeres Sicherheitsprofil auf, jedoch treten auch bei Citalopram, Fluoxetin und weiteren Vertretern dieser Wirkstoffgruppen unerwünschte Arzneimittelwirkungen auf. Diese bilden sich bei fortgesetzter Therapie nach ein bis zwei Wochen meist wieder zurück.2 Bei der sexuellen Dysfunktion ist dies aber nicht immer der Fall: Es gibt zunehmend Meldungen über langanhaltende Störungen, die trotz Absetzens der SSRI bzw. SNRI fortbestanden.3

Der genaue Mechanismus dieser persistierenden Störwirkung bleibt noch zu klären. Wahrscheinlich ist jedoch, dass die Erhöhung der serotonergen Aktivität eine wichtige Rolle spielt, da eine Beeinträchtigung der sexuellen Funktion vor allem unter der Therapie mit den beiden serotonergen Wirkstoffgruppen SSRI und SNRI beobachtet werden konnte.2

Neue EMA-Anordnung: Warnhinweispflicht für SSRI und SNRI

Die Zulassungsinhaber von Antidepressiva müssen demnächst auf Veranlassung der EMA hin einen Warnhinweis bezüglich der möglicherweise anhaltenden Beeinträchtigung der sexuellen Funktion in die Produktinformation von SSRIs und SNRIs aufnehmen. Die Maßnahme geht auf Risikosignale zurück, die im September 2018 bereits in ein europäisches Risikobewertungsverfahren gemündet haben.4 Da bislang nur selten spontan von Patienten über diese Beeinträchtigung ihrer sexuellen Funktion berichtet oder vom behandelnden Arzt erfragt wird, ist von einer hohen Dunkelziffer auszugehen.2, 5 Zudem lassen sich die Symptome der sogenannten post-SSRI sexuellen Dysfunktion (PSSD) wie genitale Anästhesie und Libidoverlust, nach Absetzen des Antidepressivums nur schwer als unerwünschte Wirkung des Arzneimittels zuordnen.5 Der angeordnete Warnhinweis der EMA ist damit ein erster und bedeutender Schritt.5

Sexuelle Funktionsstörungen – noch immer ein Tabu-Thema

Sexuelle Funktionsstörungen sind häufig noch ein Tabu-Thema und werden daher meist von Betroffenen selbst nicht angesprochen. Daher sollten Sie als behandelnder Arzt vor und unter Therapie mit Antidepressiva dies systematisch erfragen ­­‑ mit Hilfe von speziellen und kurzen Fragebögen, wie beispielsweise mit der Arizona Sexual Experience Scale (ASEX).2

Umstellung auf andere Antidepressiva?

Eine Strategie bei Betroffenen ist die Einstellung auf Antidepressiva mit einem niedrigeren oder keinem Risiko für das Auftreten einer sexuellen Dysfunktion. Eine Option bei Patienten mit leichter und mittelschwerer Depression ist der Einsatz von hochdosiertem Johanniskraut-Trockenextrakt (wie beispielsweise Laif®900). Insgesamt zeigte sich Laif®900 in einer klinischen Vergleichsstudie dem SSRI Citalopram in Punkto Verträglichkeit signifikant überlegen.6 Diese Ergebnisse wurden auch im Praxisalltag mittels einer groß angelegten prospektiven Versorgungsforschungsstudie bestätigt.7 Zudem konnten keine Fälle von sexueller Dysfunktion bei den untersuchten Patienten beobachtet werden.6, 7

Quellen:

  1. Schwabe U, et al. Arzneiverordnungs-Report 2018. Aktuelle Daten, Kosten, Trends und Kommentare. Springer-Verlag.

  2. Wenzel-Seifer K, et al. Sexuelle Funktionsstörungen unter antidepressiver Pharmakotherapie. Psychopharmakotherapie 2015;22(4):205-11.

  3. EMA: PRAC recommendations on signals: 11. Juni 2019; 1.3. Online erhältlich unter https://www.ema.europa.eu/en/documents/prac-recommendation/prac-recommendations-signals-adopted-13-16-may-2019-prac-meeting_en.pdf (zuletzt aufgerufen am 19.06.2019).

  4. EMA: Minutes of the meeting on 03-06 Sept. 2018; 4.2. Online erhältlich unter https://www.ema.europa.eu/en/documents/minutes/minutes-prac-meeting-3-6-september-2018_en.pdf (zuletzt aufgerufen am 19.06.2019)

  5. EMA: Lang anhaltende Sexuelle Störungen durch SSRI und SNRI. Blitz-a-t 18. Juni 2019. Arznei-telegramm.

  6. Gastpar M et al. Hypericumextrakt STW3-VI im Vergleich zu Citalopram und Placebo bei Patienten mit mittelschwerer Depression. Psychopharmakotherapie 2007; 14: 65-69.

  7. Kresimon J et al. Versorgung von Patienten mit mittelschwerer Depression unter Therapie mit Hypericum-Extrakt STW3-VI im Vergleich zu selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRI) im Praxisalltag. Gesundh ökon Qual manag, 2012; 17: 198-206.

Bildquelle: © iStock/annebaek; Symbolbild mit Modellen

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