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  3. Update S3-Leitlinie „Unipolare Depression“

Mittelgradige Depressionen & Johanniskraut: Das hat sich geändert

Die Behandlungsempfehlungen bei mittelgradiger Depression wurden erneuert und der Einsatz von Johanniskraut entscheidend präzisiert – welche 2 Empfehlungen Sie aus der aktualisierten Depressions-Leitlinie jetzt kennen sollten.

NEU: Psychotherapie & Antidepressiva gleichwertig bei mittelgradiger Depression

Während einer Psychotherapie auch bei mittelgradiger Depression bislang der Vorzug gegenüber einer medikamentösen Therapie gegeben werden sollte, empfiehlt die aktualisierte Version der S3-Leitlinie „Unipolare Depression“ jetzt:1

„Patient*innen mit akuten mittelgradigen depressiven Episoden soll gleichwertig eine Psychotherapie oder eine medikamentöse Therapie angeboten werden.“1

Basis für diese Empfehlungen sind Studiendaten, die insgesamt keine Unterschiede in der Effektivität der Verfahren gezeigt haben.1-3 Für Prof. Dr. med. Hans-Peter Volz, ärztlicher Leiter Schloss Werneck, bedeutet diese Neuerung mit Blick auf die nach wie vor langen Wartezeiten auf einen Therapieplatz mehr Praxisnähe: „Wenn Sie auch bei mittelgradiger Depression eine medikamentöse Therapie empfehlen, bewegen Sie sich also völlig im Rahmen dessen, was die Leitlinie jetzt empfiehlt,“ erläutert der Psychiater im Rahmen einer CME-zertifizierten Fortbildung.4

Zwar gibt es Hinweise auf einen additiven Effekt der beiden Therapieansätze, jedoch ist die Evidenzqualität insgesamt gering. Die Leitlinie spricht darum keine explizite Empfehlung für die Kombinationstherapie bei mittelgradiger Depression aus – mitunter auch, um sich diesen Ansatz für schwere Verläufe oder für Nichtansprechen offenzuhalten. Im individuellen Fall ist eine Kombination von Psychotherapie und Antidepressiva jedoch nicht ausgeschlossen.1

Empfehlungen zu Johanniskraut-Präparaten wurden präzisiert

Bestätigt wurde, dass Johanniskraut als erster Therapieversuch angeboten werden kann, wenn bei leichten oder mittelschweren depressiven Episoden eine medikamentöse Therapie erwogen wird.1 Dieser Empfehlung liegt u. a. eine Cochrane-Analyse zugrunde, die für Johanniskraut gegenüber Placebo signifikante Vorteile auf die Ansprechraten zeigte. Gegenüber synthetischen Antidepressiva wurden keine Unterschiede beim Ansprechen festgestellt.5

Neu ist der Zusatz, dass nur Johanniskraut-Präparate, die als Arzneimittel für diesen Indikationsbereich zugelassen sind, empfohlen werden sollen. Diese Ergänzung wird damit begründet, dass nur wenige Präparate auch bei mittelschweren Depressionen verordnungsfähig sind.1

Eindeutig wird in dieser neuen Version auch die Abgrenzung der als Arzneimittel zugelassenen Präparate von den in Drogeriemärkten erhältlichen frei-verkäuflichen Produkten betont. Nicht nur Dosierung und Zusammensetzung der vermutlich zur Wirkung beitragenden Inhaltsstoffe (z. B. Hypericin, Flavonoide und Hyperforin) frei-verkäuflicher Präparate seien variabel, wodurch sich Unsicherheiten bzgl. der Wirkstärke ergeben. Auch die notwendige Aufklärung über spezifische Neben- und Wechselwirkungen entfalle, wenn Betroffene in der Drogerie nach Johanniskrautprodukten greifen. Apothekenpflichtige Präparate sind hingegen standardisierte Extrakte, für die diese Unsicherheiten nicht bestehen.1

    Antidepressiva bei leichten depressiven Episoden – ja oder nein?

    Auch bei leichten Depressionen können Antidepressiva eine Therapieoption sein. Allgemein gilt für die Erstbehandlung dieser Patientinnen und Patienten jedoch, primär niedrigintensive Interventionen einzusetzen. Antidepressiva sollten erst zum Einsatz kommen, wenn

    • die Symptomatik trotzdem fortbesteht,
    • Betroffene in Vergangenheit gut auf Antidepressiva angesprochen haben,
    • das Risiko einer Chronifizierung besteht oder
    • sie niedrigintensive oder psychotherapeutische Interventionen ablehnen oder in der Vergangenheit nicht gut darauf angesprochen haben.1

    Dieselben Kriterien gelten für die Empfehlung einer Psychotherapie, die bei leichten depressiven Episoden im Empfehlungsgrad („soll“) leicht über den Antidepressiva („sollte“) steht.1

    Zu den niedrigintensiven Interventionen gehören angeleitete Selbsthilfe, gesprächsbasierte Interventionen unter Nutzung psychotherapeutischer Techniken sowie Internet- und mobilbasierte Interventionen.1

     

    Checkliste: Laif® 900 erfüllt die Kriterien zur Behandlung mittelgradiger depressiver Episoden

    • zugelassen zur Behandlung von leichten bis mittelschweren Depressionen gemäß ICD-10 bei Erwachsenen ab 18 Jahren6
    • verschreibungspflichtig & GKV-erstattungsfähig
    • Evidenz: äquivalent zu 20 mg/d Citalopram bei Patientinnen und Patienten mit mittelgradiger Depression7

    Quellen:

    1. Nationale VersorgungsLeitlinie Unipolare Depression, Langfassung, Version 3.0, 2022, AWMF-Register-Nr. nvl-005. https://www.leitlinien.de/themen/depression/version-3

    2. Cuijpers P et al. The effects of blinding on the outcomes of psychotherapy and pharmacotherapy for adult depression: A meta-analysis. Eur Psychiatry 2015;30(6):685–93.

    3. Agency for Healthcare Research and Quality (AHRQ). Nonpharmacological Versus Pharmacological Treatments for Adult Patients With Major Depressive Disorder. 2015 (Comparative Effectiveness Review; 161).

    4. Volz HP. Depression – Diagnose und Therapie. Medical Tribune CME Fortbildung. Unter: https://medical-tribune.de/ecme-depression

    5. Linde K et al. St John's wort for major depression. Cochrane Database Syst Rev. 2008(4):CD000448.

    6. Fachinformation Laif®900, Stand September 2020. 

    7. Gastpar M et al. Comparative Efficacy and Safety of a Once-Daily Dosage of Hypericum Extract STW3-VI and Citalopram in Patients with Moderate Depression: A Double-Blind, Randomised, Multicentre, Placebo-Controlled Study. Pharmacopsychiatry 2006;39:66-75.

    Bildquelle: © Khosrork / iStock / Getty Images Plus via Getty Images

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